Chronik 36 - Schweinswale

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Chronik 36


CHRONIK IX Beobachtungen und Meldungen 2017

Freitag 16. Juni 2017 „Siamesischer Schweinswalzwilling“

per e-mail

„ich hatte eine Nachricht im Internet gefunden - von unserer lokalen Zeitung "Rheinische Post"


Ich dachte erst  - "..das ist doch ein Fake!" - aber das Bild sieht sehr überzeugend aus...;)“

Hintergrund ist die folgende Veröffentlichung in DEINSEA am 7.Juni 2017





Am 30. Mai haben Schleppnetzfischer 15 Seemeilen westlich von Hoek  von Holland einen Schweinswal mit zwei Köpfen beim Hol in ihrem Grundschleppnetz entdeckt und an Bord geholt. Sie machten Fotos, aber haben den geschätzt 70 cm langen und 6kg schweren Schweinswal aus Angst vor einer Strafe leider wieder auf See entsorgt, sodass das Exemplar nicht weiter wissenschaftlich untersucht werden konnte. Die Autoren Kompanje, Camphuysen und Leopold, die über den Fall am 7. Juni in der Fachzeitschrift DEINSEA berichten, bezeichnen den Schweinswalzwilling, der über zwei gleich entwickelte Köpfe, sowie zwei Flipper und über einen voll entwickelten Körper verfügt als „parapagus dicephalus“.




Auf den Fotos von Henk Tonis, die  in der Publikation veröffentlicht werden, kann man erkennen, das Finne und Fluke nicht fest oder versteift sind  und eine Schwimmbalance wegen der Gewichtsverteilung sicher kaum möglich ist. Daher muss  der männliche Zwilling, wenn er überhaupt lebend geboren wurde,  anschließend sofort erstickt und gestorben sein.

Die Veröffentlichung aus dem Naturhistorischen Museum Rotterdam, aus dem königlichen Institut für Meereswissenschaften auf Texel und dem Wageningen Institut für Meereswissenschaften in Den Helder betont, dass allein die Häufigkeit von Zwillingsgeburten bei Schweinswalen und Delphinen mit einem Anteil unter 0,5 % sehr selten ist. Darüber hinaus werden in der Literatur  bis dato erst neun Fälle von „conjoined twins“ bei Walen und Delphinen dokumentiert. Die tabellarische Übersicht der Autoren verzeichnet am häufigsten Fehlbildungen mit zwei Köpfen und einem Rumpf (5), dreimal waren die Zwillinge am Brustkorb zusammengewachsen. Dreimal wurde die Anomalie bei Großen Tümmlern Tursiops truncatus Montagu, 1821 und zweimal bei Streifendelphinen Stenella coeruleeoalba Meyen, 1833 beobachtet; aber auch Bartenwale (Grau-, Sei-, Zwerg- und Buckelwal) sind in der Zusammenstellung vertreten. Der „siamesische Schweinswalzwilling“ ist der erste bisher in der Literatur beschriebene Fall.

Tabelle aus der Veröffentlichung Komanje et al. 2017 S. 2

Es handelt sich ausschließlich Föten und Neugeborene. Auch bei dem Schweinswal aus der Nordsee wird es sich vermutlich um eine Fehl-, Tot- oder Frühgeburt gehandelt haben.


Freitag den 9. Juni 2017 Einsatz für die Vaquita

Der Filmschauspieler und Umweltaktivist Leonardo di Caprio will sich für die Rettung der Vaquita Phocoena sinus Norris & McFarland, 1958 einsetzen meldet der shz.


Montag den 6. Juni 2017 Schweinwaltotfund

Am Strand des Campingplatz Heide Waabs wird ein toter, ca. 100cm großer Schweinswal entdeckt.


Montag den 5. Juni 2017 Seehund Schleimünde

Am 3. Juni um 7h30 wird ein „Heuler“ gemeldet, der am Vortag um 23h von einem Touristen auf der Mole vor dem Leuchtturm Schleimünde gesichtet wurde. Später wird der Seehund von der Mannschaft des Seenot – Rettungskreuzers „Nis Randers“ beobachtet. Die Länge wird auf 120 cm und das Gewicht auf 40kg geschätzt. Damit handelt es sich eindeutig nicht um einen „Heuler“.

Nach Rücksprache mit dem Hafenmeisteramt Schleimünde wird das Schild „Achtung! Rastende Robbe“ mit einem Ausflugsdampfer geschickt.

Am 4. Juni meldet die Bundespolizei einen toten Seehund auf der Mole am Leuchtturm – die Meldung wird später - als „noch lebend“ - korrigiert. Nachmittags gibt es eine weitere Meldung über einen Seehund auf der Mole.

Das Schild kann angeblich nicht aufgestellt werden, was auch nicht mehr nötig ist, denn am Abend ist der Seehund verschwunden.


Sonntag den 21. Mai 2017 Schweinswalsichtungen

21. 05. 17 zwischen 13 - 14h  Schweinswalsichtung in der Schlei bei Rabelsund durch die „Stadt Kappeln“. Es ist das elfte bisher bekannte Vorkommen von Schweinswalen in der Schlei.

20. 05. 17   ca. 13h30 SW Lyö 2 Schweinswale begleiten Segler 15 Minuten Pos 55° 01‘N 010°11‘E

19. 05. 17   etwa 12h30 Geltinger Bucht 3 Schweinswale neben Segelboot  neugierig tauchen unter dem Boot durch.

07.Mai 2017, 11:35 Uhr, GPS 54.50,09 N 009.27,23 E, Flensburger Innenförde, 2 Alttiere, vom Boot aus, d= ca. 30 m, konst. Kurs, regelmäßig tauchend NE-ziehend, Eigener Bootsantrieb: Segel, Wind: Umlfnd. 1 Bft, Wasser: kleine Kräuselungen, keine Boote i.d. Nähe, keine Einkerbungen d. Rückenfinne.


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